Lärm

Fluglärm bremst das Lesenlernen

Die Norah-Lärmwirkungsstudie fand heraus, dass mit steigender Lärmbelastung die Geschwindigkeit des Lesenlernens von Kindern abnimmt. Steigt der Dauerschallpegel um 10 Dezibel, benötigen die Kinder in den einen Monat länger zum Lesenlernen, als Kinder in den 10 Dezibel leiseren Schulen. Zwei Monate Rückstand sind es bei 20 Dezibel mehr Krach.

Hintergründe zur Norah-Lärmwirkungsstudie

Die Abkürzung NORAH leiten sich aus dem englischen Titel "Noise-Related Annoyance, Cognition and Health" ab, die Initiatoren übersetzten dies mit: "Zusammenhänge zwischen Lärm, Belästigung, Denkprozessen und Gesundheit." Das Studien-Team setzt sich aus Wissenschaftlern der Medizin, Sozialwissenschaft, Psychologie, Physik und Akustik zusammen. Die Gesamtkoordination haben Dirk Schreckenberg vom ZEUS-zentrum für angewandte Psychologie(Hagen) und Rainer Guski von der Bochumer Ruhr-Universität.

Dabei werden 5 Einzelstudien durchgeführt, die dann zusammen gefasst werden. Neben der kindlichen Entwicklung werden auch der Schlafverlauf, die Veränderung des Blutdrucks in Lärm-Gebieten, die Häufigkeit von Krankheiten im Rhein-Main-Gebiet und die Lebenqualität mit Einfluß von Fluglärm untersucht. In der Norah-Kinderstudie beschäftigen sich die Wissenschaftler mit den Folgen und andauernden Flugkrach auf die Entwicklung der geistigen Fähigkeiten von Grundschulkindern. Leiterin dieser Studie ist Prof. Maria Klatte von der Universität Kaiserslautern. Sie ging der Frage nach, ob und wie Fluglärm Kinder im Rhein-Mai-gebiet beieinflußt.

Mit dem Ergebnis ein Monat Lernverzögerung je 10 Dezibel Lärmsteigerung.

„Der Statistische Effekt ist klein. Wir wissen aber nicht, wie sich der relativ kleine Effekt auf die weitere Entwicklung auswirkt.“ so Studienleiterin Prof. Maria Klatte.

Für die Studie wurden im Frühjahr 2012 Tests, Befragungen und Messungen an 29 Schulen in 85 Schulklassen im Rhein-Main-Gebiet unternommen. Die Schulen lagen in vier unterschiedlich betroffenen Gebieten - ihr Dauerschallpegel reichte tagsüber von 39 Dezibel bis 59 Dezibel. Die Forscher interviewten 1243 Schüler der 2. Klasse, 1185 Eltern und 85 Lehrer zu ihrer eigenen Einschätzung der Lärmbelastung. Die Schüler, sowie die Eltern bezeichneten ihr befinden als überwiegend gut und bei zunehmenden Fluglärm ein wenig schlechter.

„Kinder aus Haushalten mit wenigen Kinderbüchern hätten einen Leserückstand von 3,5 Monaten, teilte Fraport in einer Reaktion mit.“ teilt Fraport in einer Reaktion mit.

Die Umwelt- und nachbarschatshaus GmbH in Kelsterbach ( eine Tochtergesellschaft des Landes hessen) ist Auftraggeber der Studie. An der Finanzierung sind neben dem Land Hessen unter anderem die betroffenen Kommunen, der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport und die Luftverkehrsgesellschaften beteilt.

 

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