Der Tastsinn ist die Fähigkeit von Lebewesen Berührungen wahrzunehmen und zu interpretieren.
Dabei umfasst der Tastsinn die Empfindungen für Berührungen, Druck, Vibration, Temperaturunterschiede und Schmerz. Diese werden durch verschiedene in der Haut befindliche Rezeptoren aufgenommen und über die Nervenbahnen zum Gehirn geleitet, welches diese Informationen verarbeitet und seine Schlüsse aus der unmittelbaren Umwelt zieht.
Den Tastsinn kann man auch in einen aktiven Teil – der haptischen Wahrnehmung und einen passiven Teil – der taktile Wahrnehmung unterteilen. Passiv meint, dabei das Wahrnehmen von Berührungen.
Als haptische Wahrnehmung bezeichnet man das aktive Ertasten und Erfühlen der Temperatur, des Gewichtes, der Größe, Form und Struktur eines Objektes durch die Oberflächen- und Tiefensensibilität.
Im Unterschied zu anderen Sinneswahrnehmungen ist die haptische Wahrnehmung nicht in einem bestimmten Sinnesorgan (wie Augen – Sehen oder Ohren – Hören) beheimatet. Stattdessen bezieht er seine Informationen aus verschiedenen Rezeptortypen und freien Nervenenden, die in der Haut und tiefen Geweben verteilt sind.
Dies sind die Thermo-, Mechanorezeptoren und Nozizeptoren, diese treten in der Zungenspitze und den Fingerkuppen in der höchsten Dichte auf, während die Haut des Rückens über die geringste Rezeptorendichte verfügt.
sind freie Nervenendigungen in der Haut und den Schleimhäuten, die zur Wahrnehmung von Temperatur und Temperaturänderungen dienen. Es gibt spezialisierte Rezeptoren für Kälte und für Wärme. Bei einer Hauttemperatur zwischen 31°C und 35^C wird keine Temperaturwahrnehmung verursacht. Eine Hauttemperatur unter 30°C wird als Kälte und eine Temperatur von über 36°C als Wärme wahrgenommen.
des Tastsinnes können in drei Rezeptoren aufgeteilt werden, die verantwortlich sind für die Druck-, Berührungs- und Vibrationsempfindung. Diese mechanischen Reize werden in elektrische Signale umgewandelt.
sind Rezeptoren für die Wahrnehmung von Schmerzen. Es sind freie Nervenendigungen, die in allen schmerzempfindlichen Geweben des Körpers vorkommen. Zum Tastsinn zählen diese Nozizeptoren die in der Haut liegen und den Oberflächenschmerz wahrnehmen. Die Schmerzlokalisation ist eindeutig dem geschädigten Gebiet zuzuordnen.
Auch die Tiefensensibiltät ist keinem bestimmten Organ zu geordnet. Sie ist eine komplexe Sinneswahrnehmung mit der der Körper das Gehirn über die Position und den Aktivitätszustand der Gelenke, Muskeln und Sehnen informiert.
Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Eigenwahrnehmung und ermöglicht es dem Gehirn zum Beispiel die aktuelle Ausgangsstellung des Körpers (Stellungssinn) wahrzunehmen. Des Weiteren erhält das Gehirn ständige Rückmeldungen über die Bewegungen des Körpers und ihren Umfang, sowie die Lage des Körpers während der Bewegung(Bewegungssinn). Mit dem Kraft- und Widerstandssinn erfolgt eine Vermittlung und Dosierung zwischen Druck und Zug.